Die Seidenstraße
Seit der frühen Han-Dynastie vor rund 2200 Jahren und über viele Jahrhunderte danach, waren die Königreiche und Imperien rund um das europäische Mittelmeer über die Seidenstraße mit dem damals fernen und unbekannten China verbunden.
Die Seidenstraße war ein Netz aus Handelswegen für Karavanen aus Kamelen oder Pferden. Über sie wurden Produkte wie Seide oder Gewürze aus dem Fernen Osten nach Arabien, Europa und Nordafrika transportiert.
Die bekannteste Route der Seidenstraße führte von der Stadt Xi'an in Richtung Westen, um die Taklamakan-Wüste herum in die Stadt Kashgar, und von dort weiter an die Mittelmeerküste im heutigen Libanon und bis in das alte Rom.
Die heutige chinesische Stadt Xi'an hieß zur damaligen Zeit Chang'an und war die Hauptstadt des damaligen chinesischen Kaiserreiches, dem Han-Imperium.
Entstehung der Seidenstraße
Der Begriff Seidenstraße existierte zur damaligen Zeit jedoch nocht nicht. "Seidenstraße" wurde sie erst seit dem Jahre 1877 genannt, als der deutsche Geograf Ferdinand von Richthofen den Begriff prägte, weil Seide eines der wichtigsten Handelsgüter entlang der Strecke war.
Durch zahlreiche Geschichten rund um die weiten und gefährlichen Karavanen-Reisen erhielt die Seidenstraße ihren legendären Ruf.
Die Entstehung der Handelsrouten der Seidenstraße wurden wahrscheinlich durch die Eroberungen Alexanders des Großen in Zentralasien begünstigt. Dieser gründete vor rund 2300 Jahren die Militär-Garnison Alexandria Eschate, die später eine wichtige Station entlang der Seidenstraße werden sollte.
Einfluss der Seidenstraße
Vermutlich ist auch der westliche Name "China" über die Seidenstraße entstanden, denn in China gibt es das international gebräuchliche Wort "China" gar nicht.
In China selbst wird das Land nur "Reich der Mitte" genannt, 中国 "Zhongguo" auf chinesisch. Im Westen ist jedoch der Name China entstanden.
Vermutlich aufgrund des Namens der damaligen Qin-Dynastie, die zur Zeit der entstehung der Seidenstraße das "Reich der Mitte" beherrschte. Der Name "Qin" wird im chinesischen in etwa "tchin" ausgesprochen, entspricht also weitgehend der Aussprache von "Chin-a".